Endodontie - Wurzelkanalbehandlung

Unsere Zähne sind aufgebaut ganz nach dem Motto „Außen hart, innen weich“. Das heißt also, dass das Äußere eines Zahnes hart und widerstandsfähig ist, während das Innere – die Pulpa, die man auch Zahnmark oder Zahnnerv nennt – sehr empfindlich ist. Die Pulpa setzt sich zusammen aus unterschiedlichen Gewebearten und erstreckt sich in einem Hohlraum unter der Zahnhartsubstanz von der Zahnkrone über die Wurzeln bis hin zu den Wurzelspitzen. Die Pulpa versorgt den Zahn mit Nährstoffen, reagiert empfindlich auf äußere Reize, die sie weiterleitet, und bildet zudem das Dentin, also die Schicht unter dem Zahnschmelz.


Ursachen für Schädigungen im Zahnnerv

Zahnschmelz und Dentin stellen im gesunden Zustand einen robusten Schutz für die Pulpa bzw. den Zahnnerv dar. Lässt dieser Schutz nach, so kann eine Pulpitis entstehen – eine Gewebeschädigung in Form einer Entzündung. Im schlimmsten Fall kann eine Pulpitis das Absterben der Pulpa bedeuten, wobei sie verschiedene Ursachen haben kann:


1. Eine Infektion mit Kariesbakterien


Bleibt Karies unbehandelt, dringen Keime in das Zahninnere ein und infizieren das Gewebe. Es wird eine Entzündung ausgelöst und der Zahn zunehmend immer empfindlicher. Eine weitere Folge: beginnende Zahnschmerzen. Verbreitet sich die Entzündung in noch stärkerem Ausmaß, stirbt die Pulpa langsam ab. In der Folge können Bakterien über die Wurzelspitze in den Kieferknochen gelangen und dort einen Abszess auslösen.


2. Äußere Einwirkungen


Wird der Kieferknochen verletzt oder kommt es zu einer Zahnfraktur, so kann die lebenswichtige Gefäßverbindung zum Zahnnerv abgetrennt werden. Die Pulpa ist kann dadurch ebenso geschädigt werden. Ohne die Zahnhartsubstanz ist die Pulpa dann Angriffen von Bakterien schutzlos ausgesetzt.


3. Parodontale Ursachen


Erkrankungen des Zahnhalteapparates können ebenfalls eine Pulpitis verursachen.

Im Anfangsstadium kann man die Beschwerden in einigen Fällen erfolgreich mit Medikamenten behandeln. Ist die Infektion jedoch bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und die Pulpa stark geschädigt, kann der betroffene Zahn nur durch eine Wurzelkanalbehandlung gerettet werden.